Das Wissen um die verschiedenen Persönlichkeitstypen hilft Führungskräften, ihre MitarbeiterInnen zu verstehen & so Teams besser zu steuern und zu gestalten. In diesem Beitrag liest du, warum MitarbeiterInnen gehen und was du wissen solltest, damit sie bleiben.
Mitarbeiterführung
Wenn ein/e MitarbeiterIn geht, dann hat eine solche Entscheidung nicht zwangsläufig etwas mit dem Unternehmen zu tun. Oftmals sind persönliche Gründe dafür verantwortlich, dass MitarbeiterInnen kündigen. Es gibt aber auch fundamentale Argumente, die MitarbeiterInnen dazu bewegen, ihren Job an den Nagel zu hängen und sich in ihrem Berufsleben neu zu orientieren.
Möchte man qualifizierte MitarbeiterInnen nicht nur gewinnen, sondern diese auch im Unternehmen halten, stellt sich folgende wichtige Frage: Wie können MitarbeiterInnen im Unternehmen optimal eingesetzt werden und dabei gleichzeitig ihre individuellen Vorstellungen und Erwartungen miteinbezogen werden?
Im Grunde wollen alle Menschen nur eines: gesehen, gehört und wahrgenommen werden. Umgelegt auf die Arbeitswelt bedeutet das: MitarbeiterInnen möchten für ihren Einsatz, ihre Loyalität & ihre Leistung wertgeschätzt werden. Und doch ist jeder Mensch – und damit auch jede/r MitarbeiterIn – eine individuelle Persönlichkeit, die ganz eigene Wünsche & Bedürfnisse hat.
Mitarbeiterführung Methoden
Menschen als Individuen zu betrachten und zu erkennen, was sie brauchen, ist eine hohe Kunst, die jede Führungskraft lernen kann.
Personal-ManagerInnen und TeamleiterInnen sind gefordert, MitarbeiterInnen in jenen Bereichen einzusetzen, in welchen sie ihre Talente, ihre Erfahrungen und ihr Know-how bestmöglich entfalten können. Dennoch passiert es immer wieder, dass Mitarbeiter in ihrem Job über- oder unterfordert sind. Sie sind enttäuscht oder können nicht verstehen und umsetzen, was man von ihnen erwartet.
Die meisten Prozesse im sozialen Miteinander laufen automatisch und unterbewusst ab. Sofern die KommunikationspartnerInnen ein gewisses Maß an Empathie und Einfühlungsvermögen mitbringen, verlaufen Gespräche & Interaktionen meist reibungslos. In herausfordernden Krisensituationen oder beim Eintreten unvorhersehbarer Ereignisse zeigt sich allerdings oft ein weniger harmonisches Bild.

Mit ganzheitlichem Konzept Mitarbeiter führen
Um die Menschen, die im Unternehmen tätig sind, besser einschätzen und damit ihrer Talente und Charaktermerkmale entsprechend einsetzen zu können, kann man sich die verschiedenen Modelle aus der Psychologie zunutze machen, die unterschiedliche Persönlichkeitstypen zu beschreiben und einzuordnen versuchen. Dieses Wissen kann bei der Gestaltung und Steuerung von Teams überaus nützlich sein.
Schauen wir uns einige dieser Persönlichkeitstypen etwas genauer an:
„Mit dem richtigen Verstehen von Mitarbeiter Typen wird die Führung plötzlich viel leichter.“
- Der/die MacherIn: Dieser Mensch ist meistens sehr intelligent und wissbegierig. Er zeigt hohe Einsatz- und Leistungsbereitschaft und übernimmt gerne die Führung. Diese MitarbeiterInnen gilt es zu erkennen, zu fördern und sie für zukünftige Führungsaufgaben vorzubereiten. Sie brauchen Lob und Anerkennung, sollten aber auch nicht überfordert werden, da sie sonst aufgrund ihres eigenen hohen Anspruchs schon mal im Chaos versinken und ungehalten werden können. Sie verlangen von anderen denselben Einsatz, zu dem aber nicht jede/r bereit ist. So ecken die MacherInnen auch schon mal aufgrund ihrer klaren und oftmals harten Kommunikation an. Um Konflikte zwischen MitarbeiterInnen zu vermeiden, ist hier eine stringente Hierarchie besonders wichtig. Was diese MitarbeiterInnen brauchen, sind klare Ansagen in einer sehr offenen und direkten Sprache.
- Der/die Beständige: Diese Menschen mögen keine Veränderungen und brauchen neben Routinen und Struktur auch das Gefühl von Harmonie und Sicherheit. Sie sind eher ruhig, manchmal introvertiert und sagen nicht so offen, was sie denken und was sie fühlen. Ohne ihre Meinung zu äußern oder etwas zu diskutieren, ziehen sich die Beständigen oft in ihr Schneckenhaus zurück und machen die Dinge so, wie sie sie für richtig halten. Bewährte Routinen geben ihnen Halt, von ständig wechselnden Anforderungen sind sie schnell überfordert. Dabei sollten sie keineswegs für dumm gehalten werden. Ganz im Gegenteil. Wenn Führungskräfte es verstehen, die Qualitäten dieser besonnenen MitarbeiterInnen zu stärken und zu unterstützen, haben sie sehr loyale und pflichtbewusste Menschen im Team, auf die sie sich verlassen können. Für die beständigen Charaktere ist ein ausgewogenes, respektvolles Miteinander unerlässlich, um gute Arbeit leisten zu können. Wenn man sie nicht ins Boot holt, werden sie das Unternehmen früher oder später verlassen.
- Der/die kreative Visionär/in: Dieser Menschentyp ist voller Energie, Leichtigkeit und Lebendigkeit. Die VisionärInnen haben fantastische Ideen, bringen tolle Vorschläge ein und können sehr gut mit Menschen kommunizieren. Sie lieben das kreative Chaos. Was ihnen aber fehlt, ist Beständigkeit und Ruhe für Routine-Aufgaben. Sie verlieren leicht die Lust, machen bei langweilig erscheinenden Aufgaben oft Fehler bzw. bringen sie nicht zu Ende. Manchmal fehlt ihnen auch die Tatkraft, um große Projekte anzugehen und diese als ProjektleiterIn oder LeaderIn mit anderen Teammitgliedern umzusetzen. Wenn ihre Ideen und Visionen kein Gehör finden bzw. nicht gesehen und anerkannt werden, sind sie enttäuscht und finden im Unternehmen keinen Raum für Entwicklung.
Das Verstehen dieser drei Grundtypen hilft, die Potenziale der MitarbeiterInnen zu erkennen und sie entsprechend ihrer Ressourcen mit den passenden Aufgaben zu betrauen, sie einzusetzen, zu fordern und zu fördern.
Auf Basis dieses Typenmodells können Teams ganzheitlich gestaltet werden. Das oberste Ziel einer erfolgreichen Mitarbeiterführung muss es sein, jedem einzelnen Teammitglied seinen passenden Platz zuzuordnen, so dass jede/r Einzelne sowie auch das Team in seiner Gesamtheit erfolgreich sein kann.
FAQ: Persönlichkeitstypen in der Mitarbeiterführung – besser führen durch Verstehen
Warum ist das Wissen über Persönlichkeitstypen in der Führung so wichtig?
Weil jeder Mitarbeiterin individuelle Bedürfnisse, Erwartungen und Stärken mitbringt. Wer diese erkennt und berücksichtigt, kann Aufgaben gezielt verteilen, die Kommunikation verbessern und Teams so führen, dass sie motiviert, stabil und leistungsfähig bleiben.
Was sind häufige Gründe, warum Mitarbeiter*innen kündigen?
Neben persönlichen Gründen sind oft fehlende Wertschätzung, Über- oder Unterforderung und mangelndes Verständnis durch Führungskräfte ausschlaggebend. Wer nicht gesehen wird oder sich fehl am Platz fühlt, verlässt früher oder später das Unternehmen.
Wie helfen Persönlichkeitstypen dabei, Teams besser zu führen?
Typenmodelle aus der Psychologie geben Orientierung, wie unterschiedliche Menschen ticken – z. B. wie sie kommunizieren, was sie motiviert oder stresst. Wer diese Dynamiken versteht, kann gezielter führen, Konflikte vermeiden und Talente fördern.
Welche Mitarbeitertypen sind besonders relevant in der Führung?
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Der/die Macher*in: Leistungsstark, führungsbereit, anspruchsvoll – braucht klare Strukturen und ehrliches Feedback.
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Der/die Beständige: Loyal, ruhig, harmoniebedürftig – braucht Sicherheit, Struktur und Einbindung ins Team.
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Der/die kreative Visionär*in: Innovativ, kommunikativ, begeisterungsfähig – braucht Freiheit, Anerkennung und ein Umfeld für Ideen.
Was passiert, wenn Mitarbeitertypen nicht richtig eingesetzt werden?
Dann entstehen Frustration, Rückzug oder Konflikte. Macherinnen geraten in Überlastung, Beständige ziehen sich still zurück, Visionärinnen verlieren Motivation. Die Folge: sinkende Leistung, hohe Fluktuation und gestörte Teamdynamik.
Wie erkenne ich, welcher Typ meine Mitarbeiterin ist?
Beobachte Kommunikationsstil, Umgang mit Aufgaben und Reaktionen auf Veränderungen. Achte auf Körpersprache, Sprachtempo, Entscheidungsverhalten und soziale Interaktion. Professionelles Typencoaching oder Persönlichkeitsmodelle wie DISG oder Ayurveda-Typologie können zusätzlich unterstützen.
Wie setze ich Typenwissen konkret in der Mitarbeiterführung ein?
– Aufgaben typgerecht vergeben
– Feedback individuell anpassen
– Motivationstools gezielt einsetzen
– Kommunikationstile bewusst gestalten
– Teams so zusammenstellen, dass sich Gegensätze ergänzen
Kurz: Führung wird leichter, wenn du weißt, wen du vor dir hast – und wie du diesen Menschen erreichst.